Folgende  No-Gos im Bürotalk möchte ich hier einmal zu Sprache bringen.
Wie Sie wissen, gibt es keine Tabus in der Kommunikation. Jedoch sind durchaus größere Fettnäpfchen vorhanden. Ich möchte die nachfolgenden Punkte als solche hervorheben. Anspruch auf ein ultimative Gültigkeit haben sie nicht.

… politische Überzeugungen: Ich denke, politische Einstellungen sind etwas sehr Persönliches und gehören zur Basis einer Person. Divergierende politische Meinungen können schnell dazu führen, dass der Gesamteindruck, den jemand von Ihnen hat, stark leidet. Greifen Sie ggf. die Werte und Überzeugungen eines anderen an, ist das durchaus als Beleidigung erlebbar.

… die Inkompetenz anderer: Inkompetente Kollegen wird es immer geben. Doch das bedeute nicht, dass man über diese Inkompetenz herziehen sollte. Das wirkt nämlich oft wie ein Versuch, sich selber besser darzustellen.

… das Gehalt: Über Geld spricht man besser nicht, heißt es. Das denke ich für Deutschland auch. Denn es ist quasi unmöglich, bei der Gehaltsverteilung innerhalb eines Unternehmens hundertprozentig fair zu sein. Redet man offen über das verdiente Geld, sind negative Gefühle vorprogrammiert. Irgendjemand wird sich immer benachteiligt fühlen. Zudem würden Ihre beruflichen Leistungen fortan vom Kollegen mit seinem Gehalt abgeglichen werden. Sobald man sich über Gehälter ausgetauscht hat, sieht man die Person einfach in einem anderen Licht. Ich kann das bestätigen. Warum oben der Fokus auf Deutschland? Nun, aus meiner Englandzeit weiß ich, dass dort eine Stelle schon mit dem Jahresgehalt angeboten wird. Und diese Summe ist keine Verhandlungssache mehr. Hat was, stimmt´s?

… den verhassten Job: Niemand will mit jemandem zusammenarbeiten, der seinen Job hasst. Das verbreitet Negativität und zeigt, dass man kein Teamplayer ist. Es besteht die Gefahr, gefeuert zu werden, weil man ein Miesepeter ist.

… Ihr Sexleben: Kommentare darüber, was man im Bett treibt, sollten Sie unbedingt für sich behalten. Viele Menschen fühlen sich bei diesem Gesprächsthema unwohl, manche empfänden es sogar als beleidigend. Das gilt übrigens auch für Witze, die unterhalb der Gürtellinie verlaufen.

… das Sexleben anderer: Spekulationen über die sexuelle Ausrichtung eines Kollegen oder unschuldig wirkende Kommentare wie „Noch einmal frisch verheiratet sein!“ sind unangebracht. Das sorgt für Unwohlsein im Kollegenkreis.

… die Vergangenheit als Draufgänger: Das Mitteilen von Jugendsünden kann dazu führen, dass das Urteilsvermögen im Hier und Jetzt angezweifelt wird. Geschichten über Sauftouren, spezielle Streiche oder zweifelhafte Autofahrten sorgen für Zweifel, ob man vernünftige Entscheidungen treffen kann, wenn es darauf ankommt.

… die Suche nach einem neuen Job: Als ich in meiner ersten Stelle eine Position über meinem Chef angeboten bekam, teilte ich meinem Chef mit, dass ich das Team in circa zwei Wochen verlassen würde. Von dem Zeitpunkt an saß ich quasi auf der Ersatzbank. Als ich dann beschloss, das Angebot auszuschlagen und doch nicht zu gehen (mir schien die Verantwortung damals zu früh, zu groß), war ich „der, der eigentlich gar nicht hier sein will“. Um nicht auf der „Ersatzbank“ zu landen, sollten Sie es nicht im Büro erzählen, wenn Sie auf der Suche nach einem anderen Job sind. Zudem könnte es passieren, dass man keine neue Stelle findet – und dann doch erst mal im Unternehmen bleiben muss. Also ein No-Go im wahrsten Sinne.